Wilde Möhre (Daucus carota L.)

Daucus carota L.
Adrian Möhl

Quiz

Ich bin die Wilde Möhre und bin verwandt mit?

Wähle meinen wahren Verkannten Verwandten und übertrage den entsprechenden Buchstaben ins Lösungsfeld im Plan zur Ausstellung. Wählst du immer richtig, so winkt dir ein freier Eintritt ins Pro Natura Zentrum Champ-Pittet. Da steht übrigens auch unsere Schwesterausstellung « Sauvage !».

W Topinambur
N Möhre
X Runkelrübe

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Die Wilde Möhre ist eine häufige Weggefährtin des Menschen und vielen gut bekannt. Von der Gartenmöhre lässt sie sich oberflächlich nicht ganz leicht unterscheiden und es kommt auch zu Einkreuzungen der Wildart mit den kultivierten Möhren.

Verliebt in Störungen

Möhren scheinen eine grosse Vorliebe für gestörte Standorte zu haben: An Wegrändern, auf stark gestörten Ruderalflächen, in Kiesgruben und auf Bahnschotter scheint es ihr besonders wohl zu sein. Da sie nicht sonderlich konkurrenzstark ist, aber auch mit trockenheissen Bedingungen gut klarkommt, hat sie an solchen Stellen einen Standortsvorteil. Sicher ist ihr ihre Speicherwurzel, die «Rübe» dabei eine grosse Hilfe. Die Wilde Möhre hat heute fast die ganze Welt erobert, ist aber eine waschechte Europäerin. Es wird davon ausgegangen, dass sie in Europa überall ursprünglich heimisch ist. Da sie aber gerne mit dem Menschen mitwandert, ist es oft schwierig zwischen ursprünglich natürlichen und mit dem Menschen mitgewanderten Populationen zu unterscheiden.

Komplizierte Verwandtschaft und fast schwarze Blüten

Die typischen orangen «Rüebli» sind eher eine neuere Erscheinung – im Mittelalter wurden bei uns vor allem gelbe Möhren in den Gärten gezogen. Man nimmt an, dass die orange Möhre gegen Ende des 17. Jahrhunderts durch Auslese erzielt wurden. Die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen Kulturmöhren und Wilder Möhre sind relativ kompliziert. Es ist wahrscheinlich, dass bei der Zucht der Möhre (Daucus carota subsp. sativa) verschiedene wilde Unterarten mitgemischt haben. Insgesamt wurden rund 25 Unterarten beschrieben deren Unterscheidung nicht immer ganz einfach ist und die sich untereinander auch kreuzen können. Unabhängig von den Unterarten haben viele Möhren im Zentrum oft eine schwarzpurpurne Blüte. Deren Funktion ist nicht ganz abschliessend geklärt, man nimmt aber an, dass sie zu einer erfolgreicheren Bestäubung führt.