Ipomoea purpurea
Im englischsprachigen Raum nennt man sie liebevoll «purple morning glory» also der «purpurfarbene Morgen-Trichter» (wegen der Form) oder eben auch die «purpurfarbene Morgenpracht» (weil sie am Morgen so prächtig blüht). Die Art ist in den Tropen und Subtropen der neuen Welt weit verbreitet und weil sie seit Jahrhunderten kultiviert wird, ist ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet nur unzureichend bekannt.
Als verlässlicher Vormittagsblüher passt sie natürlich bestens in die Blumenuhr. Meist wird sie von verschiedenen Insekten bestäubt, in ihrer Heimat sollen aber auch Kolibris die Bestäubungsarbeit übernehmen. Wie unsere einheimische Zaunwinde (Calystegia sepium) oder die Acker-Winde (Convolvulus arvensis) gehört sie der Familie der Windengewächse an – die Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen.
Viele amerikanische Prunkwinden sind giftig und die in ihnen enthaltenen Giftstoffe sind denen es Mutterkorns (eine Pilzart, welche Gräser und Getreide befällt) sehr ähnlich. Da diese Giftstoffe auch einen LSD-artigen Rausch hervorrufen können, wurden sie oft für schamanische Zwecke oder für gefährliche Drogenexperimente benutzt – in unserer Purpur-Prunkwinde sind diese aber kaum nachweisbar und die Art blüht ohnehin viel zu hübsch, als dass man einen übel schmeckenden Tee daraus zubereiten möchte.